Weilles Sünde ist

06.01.2024 | 19:30 Uhr
Basel, Stadtcasino

Portrait der Tänzerin, Musicaldarstellerin, Chansonsängerin und Schauspielerin Ute Lemper. Sie schaut direkt in die Kamera.

Programm

Konzerteinführung Hingehört um 18.45 Uhr

Richard Strauss
«Der Bürger als Edelmann» Orchestersuite

Kurt Weill
«Die sieben Todsünden», Ballett chanté für Stimme und Kammerorchester in neun Szenen

Weimarer Suite
Von Ute Lemper ausgewählte Lieder von Friedrich Holländer, Kurt Weill, Mischa Spoliansky und Victor Ullmann
arr. für Kammerorchester von Konstantin Timokhine

Konzertdetails

Ja, ja, die Sünde. Und die Tugend. Und die Liebe sowieso. Gesteckt ins Klangbad und die Parodie. Mit Ute Lemper.

Reich ist er schon, das I-Tüpfelchen fehlt aber noch: ein Adelstitel. Also legt sich der bürgerliche Emporkömmling mächtig ins Zeug, um eine verwitwete Marquise zu beeindrucken und all das zu lernen, was ein richtiges Mitglied der höheren Kreise können muss: tanzen, Briefe schreiben, sich richtig verbeugen. Aber natürlich: die Irrungen und Wirrungen nehmen ihren Lauf. Richard Strauss nutzt für die verrückte Geschichte alte höfische Unterhaltungsmusik von Lully und verpasst ihr einen moderneren Anstrich…

Aufstiegssehnsucht der anderen Art bei Kurt Weill: Anna wird in die Welt hinausgeschickt, wo sie als Tänzerin Karriere machen und der Familie daheim den Hausbau finanzieren soll. Sieben Szenen, sieben Städte, sieben Todsünden muss Anna durchwandern, um Erfolg und Reichtum zu erwerben: Faulheit, Stolz, Zorn, Völlerei, Unzucht, Habsucht und Neid.

Die sieben Todsünden, eine bittersüsse Parabel über verlogene Doppelmoral, sind 1933 in Paris entstanden, wohin Weill vor den Nationalsozialisten geflüchtet war. Eigentlich wollte er den Schriftsteller Jean Cocteau als Texter engagieren, der hatte aber zuviel zu tun und so holte sich Weill erneut Bertolt Brecht, mit dem er schon in Berlin zusammengearbeitet hatte. Die sieben Todsünden wurden ihr letztes gemeinsames Projekt.

Leitung

  • Pierre Bleuse

    Pierre Bleuse

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    Pierre Bleuse

    Pierre Bleuse ist der musikalische Leiter des «Ensemble Intercontemporain» und des «Odense Symphony Orchestra», letzteres leitet er seit 2021. Er eröffnet die Saison 2025/26 mit dem Ensemble der BBC Proms, dem Ravel Festival in Saint-Jean-de-Luz und der Philharmonie de Paris. Zu dieser Saison gehören Debüts mit dem Schwedischen und Finnischen Radio Symphonie Orchester, der NDR Elbphilharmonie (Hamburg), dem SWR Stuttgart mit Sol Gabetta und dem Orchestre Philharmonique de Radio France. Zudem kehrt er zum São Paulo State Symphony zurück und tritt mit dem City of Birmingham Symphony, dem Singapore Symphony und dem Nederlands Philharmonisch Orkest auf. 

    Er dirigierte bereits bedeutende internationale Orchester. Darunter das Royal Concertgebouw, die BBC Symphony, das Orchestre de Paris, das Orchestre National de France, das Tokyo und Singapore Symphony Orchester, Deutsche Radio Orchester (NDR, MDR, HR), das Tonkünstler Orchester, das Suisse Romande, die Kungliga Filharmonikerna und das Orquesta Nacional de España. Bleuse arbeitet regelmässig mit führenden Solist:innen wie Joyce DiDonato, Karita Mattila, Patricia Kopatchinskaja, Pierre-Laurent Aimard, Sol Gabetta, Bertrand Chamayou, Emmanuel Pahud, and Renaud and Gautier Capuçon zusammen. Er studierte Dirigieren bei Jorma Panula in Finnland und Laurent Gay in Genf.

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Solistin

  • Ute Lemper

    Ute Lemper, Chansonnière

Mitwirkende

  • Kammerorchester Basel

    Kammerorchester Basel

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    Kammerorchester Basel

    Spiellust und musikalischer Entdeckergeist zeichnen das Kammerorchester Basel seit seiner Gründung 1984 aus. Mit grosser Energie und stilistischer Offenheit widmen sich die
    Musiker:innen einem breiten Repertoire – von Alter Musik auf historischen Instrumenten über Wiener Klassik bis hin zu zeitgenössischen Werken. Dabei entsteht ein lebendiger,
    unverwechselbarer Klang, getragen von der Begeisterung für gemeinsames Musizieren auf höchstem Niveau.

    In Basel fest verankert mit Abonnementreihen im Stadtcasino und dem eigenen Proben- und Aufführungsort Don Bosco, geniesst das Ensemble eine hohe internationale Reputation.
    Über 100 Konzerte pro Saison insgesamt führen das Orchester regelmässig auf grosse europäische Bühnen und zu renommierten Festivals.

    Ausgezeichnet mit dem Schweizer Musikpreis 2019, begeistert das Kammerorchester Basel mit künstlerischer Exzellenz und Ausdauer. Projekte wie Haydn2032, die Aufnahme und Aufführung aller Sinfonien von Joseph Haydn bis 2032, unter der Leitung von Giovanni Antonini oder die Einspielung der späten Haydn-Messen unter der Leitung von René Jacobs zeigen die tiefe Lust an langfristiger, kreativer Auseinandersetzung.

    Immer wieder entstehen inspirierende Partnerschaften mit Künstler:innen wie Sol Gabetta, Christian Gerhaher, Alexandra Dovgan und Vilde Frang und dem Collegium Vocale Gent.
    Die künstlerische Leitung liegt bei den Konzertmeister:innen sowie Dirigent:innen wie René Jacobs, Heinz Holliger, Delyana Lazarova oder Pierre Bleuse.

    Eine preisgekrönte Diskografie und vielfältige Vermittlungsformate runden das lebendige Wirken des Orchesters ab. Seit 2019 ist die Clariant Foundation Presenting Sponsor des
    Kammerorchester Basel.

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  • Basler Madrigalisten

    Basler Madrigalisten, Vokalquartett

Eindrücke

Hör-Impuls
Der 2. Satz (Menuett, ab Minute 8:07) der Orchestersuite von Richard Strauss: Jourdain, der Möchtegern-Edelmann, will den höfischen Tanz schlechthin lernen, ein Menuett.
Aber es will nicht klappen. Zwar bemüht er sich, anmutig zu sein, aber die Füsse gehorchen ihm nicht so recht.

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