Sinfonie–mit–Orgel

03.09.2023 | 19:30 Uhr
Basel, Stadtcasino

Portrait von der Cellistin Anastasia Kobekina. Sie lacht und schaut dabei seitlich nach unten.

Programm

Konzerteinführung Hingehört um 18.45 Uhr

Guy Bovet
Divertimento für Violoncello, Orgel und Orchester
(Auftragskomposition, UA)

Edward Elgar
Konzert für Violoncello und Orchester in e-Moll

Camille Saint-Saëns
Sinfonie Nr. 3 in c-Moll «Orgelsinfonie» (bearbeitet als Konzert für Orgel und Orchester von Guy Bovet)

Konzertdetails

Säuseln und donnern, strahlen und singen: Sie kann es wie keine andere, und heute gibt’s ein Fest für sie – die Königin der Instrumente!

Elgar schreibt sein letztes grosses Werk in einer seiner schwierigsten Lebensphasen: Der 1. Weltkrieg tobt, seine Frau ist todkrank, Freunde sterben. Als ihm die düsteren Eröffnungsakkorde einfallen, weiss er noch nicht, ob daraus eine Sinfonie, ein Solowerk, ein Konzert entstehen wird. Bis sich ihm das Cello als Erzähler einer grossen, tragischen Handlung aufdrängt, in der die Musik nie ganz ins Licht kommt. Kunstvoll ineinander verschlungen, loten Solostimme und Orchester schmerzhaft lustvoll die dunklen Schatten des Abschieds aus. Wenn am Schluss des Konzerts die Anfangsakkorde wiederkehren: was bleibt? Vielleicht so etwas wie zufriedene Resignation. Ganz anders Guy Bovets Einrichtung, Bearbeitung, Neuschöpfung der «Orgelsinfonie» von Saint-Saëns als Konzert für Orgel und Orchester: Lichtwucht durch Reduktion.

Durch einen Trick wird das Orchester kleiner und vermittelt dabei doch den Eindruck, der Komponist habe es nie anders gemeint. Bovet hellt auf, indem er quasi nicht in den Notentext eingreift, aber einzelne Orches­tersolo­stimmen auf die Orgel überträgt. Eine echte Repertoirebereicherung. Und dann: beide zusammen, die Königin der Instrumente und das Cello, die zarteste Versuchung, seit es Holz gibt…

Leitung

  • Nodoka Okisawa

    Nodoka Okisawa

Solist:innen

  • Anastasia Kobekina

    Anastasia Kobekina, Violoncello

  • Simon Peguiron

    Simon Peguiron, Orgel

Eindrücke

Abendprogramm

Hör-Impuls
Der Beginn von Edward Elgars Cellokonzert. Mit vollgriffigen Akkorden legt das Cello los, mit «nobilmente» sind sie bezeichnet, also mit (distanzierter!) Noblesse zu spielen und nicht im traurig-angriffigen Tonfall einer Selbstentblössung. Das Cello soll, wenn es schon so etwas wie Elgars klingender Doppelgänger ist, doch bitte sublimiert daherkommen. Die Anfangsakkorde zeigen das: Vorhang auf, wir sind im Theater!

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