Grauer Hintergrund mit Verlauf

Nachtklang

23.09.2022 | 21:00 Uhr
Basel, Don Bosco

Oben ohne – Profunde Originalkompositionen der Wiener Klassik für Bratsche, Cello und Kontrabass

Programm

Bernhard Romberg (1767–1841)
Trio für Viola, Violoncello und Kontrabass in e-Moll, op. 38

Carl Ditters von Dittersdorf (1739–1799)
Duett für Viola und Violone

Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Duett mit zwei obligaten Augengläsern

Gioacchino Rossini (1792–1868)
Duett für Violoncello und Kontrabass

Michael Haydn (1737–1806)
Divertimento für Viola, Violoncello und Violone in Es-Dur

Konzertdetails

Die mit Abstand häufigste Besetzung der klassischen Kammermusik ist das Streichquartett: zwei Violinen, Bratsche und Cello – entsprechend den Gesangsstimmen: Sopran, Alt, Tenor und Bass. Daneben existieren einige Trioformationen, am häufigsten jene mit Violine, Bratsche und Cello. Dass der Kontrabass in der Kammermusik für Streicher in Erscheinung tritt, ist eher selten. Dass dabei die Violine fehlt, äusserst ungewöhnlich.

Katya Polin, Christoph Dangel und Stefan Preyer, die StimmführerInnen ihrer jeweiligen Streichergruppe des Kammerorchester Basel, haben sich nun zusammengetan, um diese exklusiven Werke in ungewöhnlicher Besetzung zur Aufführung zu bringen. Oben ohne (Geigen) wirkt diese Musik in der Mittel- und Basslage oft dunkel und überraschend sonor. Gleichzeitig gibt es das solistisch brillante Element, wenn die Instrumente in die Höhe klettern und ihre Virtuosität unter Beweis stellen.

In diesem Programm erklingen ausnahmslos Originalkompositionen der Wiener Klassik, die vom Zeitpunkt ihrer Entstehung und ihrer spezifischen Ausprägung einen weiten Bogen aufzeigen:
Ein Trio von Josefs jüngerem Bruder Michael Haydn, der zu Lebzeiten ein von Kollegen und der Öffentlichkeit sehr geschätzter Komponist war, ein Trio von Bernhard Romberg, der als grosser Cellovirtuose des beginnenden 19. Jahrhunderts erwartungsgemäss seinem Instrument die führende Rolle gibt. Ausserdem drei Duos, in jeder möglichen Kombination eines, von Beethoven, von Dittersdorf und Rossini.

Mitwirkende

  • Katya Polin

    Katya Polin, Viola

    Über Katya

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    Katya Polin

    Katya Polin wurde 1987 in Moskau geboren und immigrierte 1991 nach Israel. Mit neun Jahren begann sie ihre Blockflöten-Ausbildung. Seit ihrem 14. Lebensjahr spielt sie zudem Viola. Katya Polin graduierte an der Thelma Yellin High School of the Arts, am Giv’atayim Conservatory und dem Jerusalem Music Centre. Bei letzterem nahm sie verschiedene Kammerorchester-Produktionen für das Radio auf.
    Die Musikerin erhielt 1998 ein Stipendium der America-Israel Cultural Foundation sowohl für Bratsche als auch für Blockflöte. Mit 13 Jahren gewann Katya Polin den 1. Preis am Maestro Wettbewerb. Weitere Wettbewerbe, die sie erfolgreich bestritt, sind u.a.die Young Artist Competition, die Paul Ben-Haim Competition, der Wettbewerb für SolistInnen der Jerusalem Music Academy, die International Recorder Competition in Deutschland sowie die First International Recorder Competition in Montreal.
    Katya Polin trat an zahlreichen Festivals auf, u.a. dem Abu-Gosh Festival, dem Kfar Blum Music Festival, dem Aspen Music Festival und dem Brezice Early Music Festival. Als Solistin arbeitet sie u.a. mit Orchestern wie dem Sinfonieorchester Rudolstadt, dem Orchestre du Conservatoire Paris, dem Jerusalem Academy Chamber Orchestra, dem Jerusalem Symphony Orchestra und dem Israel Philharmonic Orchestra zusammen. Katya Polin ist eine engagierte Kammermusikerin. Sie ist Mitglied des Ensemble Phoenix, des Israeli Contemporary Music String Quartet, Barrocade, der Israeli Bach Soloists und des Kammerorchester Basel.

    Was ist das Schwerste an Deinem Job?
    Wahrscheinlich die Reisen und der Wecker-Alarm um fünf Uhr früh.

    Was wärst Du gerne, wenn Du nicht Musikerin wärest?
    Ein Eichhörnchen.

    Was macht für Dich ein Konzert perfekt?
    Wenn alle Musiker auf der Bühne denselben Atem und denselben Flow haben und sich wie einen einzigen Organismus fühlen. Dann habe ich das Gefühl, dass eine Aufführung, die in Wirklichkeit zwei Stunden dauert, nur fünf Minuten lang ist.

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  • Christoph Dangel

    Christoph Dangel, Violoncello

    Über Christoph

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    Christoph Dangel

    Seit Abschlus des Studiums bei Thomas Demenga an der Musikhochschule Basel ist der gebürtige Würzburger als Solocellist beim Kammerorchester Basel tätig. Die intensive Zusammenarbeit des Orchesters insbesondere mit Giovanni Antonini hat seinen persönlichen Stil geprägt. Für seine rege und vielseitige Konzerttätigkeit als Kammermusiker steht das jahrelange Engagement für das Ensemble camerata variabile basel, das in seinen Programmen Auftragswerke mit älterer Musik kombiniert. Hinzu kommen Einladungen zu internationalen Festivals, wo er mit Musikern wie Joshua Bell, Viktoria Mullova, Wolfram Christ, Thomas Demenga, Riccardo Minasi, Bobby McFerrin oder dem Salagon Quartett musiziert hat.
    Christoph Dangel ist ebenfalls Solocellist im Balthasar-Neumann-Ensemble unter Thomas Hengelbrock und wird von anderen Ensembles eingeladen wie Il giardino armonico oder dem Orchestre Champs-Elysées unter Philippe Herreweghe. 2013 ist bei deutsche harmonia mundi Viaggio italiano erschiedenen, sein erstes Soloalbum mit Cellosonaten aus der Wiesentheider Sammlung. Als Dozent für historisches Cello unterrichtet er an der Hochschule in Freiburg i. Br. Ausserdem engagiert er sich für die Akademie des Balthasar-Neumann-Ensemble, die Akademie des Kammerorchester Basel und einem postgradualen Studiengang in Havanna.

    Was machst Du gerne in deiner Freizeit?
    Freizeit?

    Was magst Du am meisten daran, Musiker zu sein?
    Musik!

    Mit welchem weltberühmten Musiker möchtest Du gerne zu Abend essen?
    Mit Luigi Boccherini, in einer italienischen Trattoria selbstverständlich.

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  • Stefan Preyer

    Stefan Preyer, Kontrabass

    Über Stefan

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    Stefan Preyer

    Stefan Preyer wurde 1979 in Innsbruck/ Österreich geboren. Seine musikalische Ausbildung begann er im Alter von 6 Jahren als Knabensopran in Innsbruck. Später wirkte er als Sopransolist der Wiener Sängerknaben.
    Nach dem Stimmbruch entschied er sich für den Kontrabass, den er am Tiroler Landeskonservatorium, der Musikhochschule Köln und an der Universität der Künste Berlin studierte. Beim Kammerorchester Basel wirkt er seit 2007 also Solokontrabassist. Eine intensive Zusammenarbeit verbindet ihn über das Kammerorchester hinaus mit Giovanni Antonini und dessen Solistenensemble Il Giardino Armonico.
    Ausserdem gastiert er regelmässig bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und anderen Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Ensemble Resonanz und dem Balthasar-Neumann-Ensemble. 
    Er verwirklicht eigene Projekte und Auftritte im Bereich Jazz, Performance und Improvisation mit eigenen Formationen wie Die Freakshow, Grammophon, Trio Oron/Dangel/Preyer, u.a.
    Eine rege internationale Konzerttätigkeit und regelmässige Aufnahmen in verschiedenen Formationen belegen ein sehr aktives musikalisches Schaffen.
    Stefan Preyer lebt mit seiner Familie in Basel.

    Wenn Du ein anderes Instrument spielen könntest, welches wäre es?
    Ich probiere gerne Instrumente aus und muss sagen, dass mir eigentlich sehr viele wirklich gut gefallen. Bei fast jedem Instrument entdeckt man etwas magisches, was mich in den Bann zieht. Ich halte Instrumente für die besten Erfindungen der Menschen bis jetzt. Wenn ich aber entscheiden müsste, dann würde es mich sehr reizen, die indische Tabla zu beherrschen. Es ist ein sehr vielseitiges, virtuoses und rhythmisches Instrument, verbunden mit einem System an Sprechsilben mit deren Hilfe man die hochkomplexen Zyklen und Abläufe der indischen Musik, nur mündlich übertragen erlernt. Das finde ich sehr spannend.

    Welche sind Deine bevorzugten Auftrittsorte?
    Da kommt es sehr darauf an, welches Projekt man gerade verwirklicht. Es sind natürlich die grossen Konzertsäle, denen nicht zu Unrecht ein guter Ruf vorauseilt, weil sie wirklich einfach toll klingen und ein Konzerterlebnis schon massgeblich mit beeinflussen. Ich liebe sehr die Akustik von einigen traditionellen Sälen, wie dem Musikverein in Wien oder dem Concertgebouw in Amsterdam. Aber es gibt natürlich auch neu gebaute Konzertorte, die sehr spektakulär sind. Aber oft sind es auch die ganz kleinen Spielorte, die sehr intim und stimmungsvoll sein können und eine Nähe zwischen Publikum und Musiker schaffen, die einfach sehr schön ist und viel Spass macht. Der Ackermannshof in Basel, wo wir unsere Kammermusikreihen momentan verwirklichen, ist beispielsweise so ein Ort.

    Was macht ein Konzert perfekt?
    Mich begeistern Konzerte, sowohl spielend als auch hörend, wenn sehr gut spielende Musiker es schaffen, sich auf eine natürliche Art miteinander zu verbinden. Selbstverständlich kommunizieren, der gleichen Idee folgen, kurz: symbiotisch werden und es damit schaffen, die Musik auf den Punkt zu bringen. Das ist gar nicht einfach und je grösser die Besetzung, desto grösser ist diese Herausforderung.
    Ich erinnere mich an eine solche Sternstunde mit dem Kammerorchester Basel, als wir beispielsweise erstmals Beethovens 5. Sinfonie mit Giovanni Antonini im Musikverein Wien gespielt haben, aber mir kommen auch Jazzkonzerte mit John Scofield, Brad Mehldau, Brian Blade oder der Band Radiohead in den Sinn, die ich hören durfte und «perfekt» fand.

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