Grauer Hintergrund mit Verlauf

Mag–nifi–cat–

20.12.2022 | 19:30 Uhr
Basel, Stadtcasino

Portrait René Jacobs, Dirigent

Clariant Weihnachtskonzert
– Ausverkauft –

Programm

Johann Sebastian Bach
Kantate BWV 147 «Herz und Mund und Tat und Leben»

Johann Sebastian Bach
Magnificat in D-Dur BWV 243

Domenico Scarlatti
Salve Regina für Mezzosopran, Streicher und Continuo

Konzertdetails

Die wahre Adventsmusik: Maria ist schwanger und preist den Herrn. Johann Sebastian Bach hat ihre unsägliche Freude in Töne gegossen.

Maria ist schwanger und besucht ihre Freundin Elisabeth, die ebenfalls in froher Erwartung ist (sie wird Johannes den Täufer zur Welt bringen). Da stehen sie also zusammen und freuen sich. Vorbei ist plötzlich alle Unsicherheit, wie das mit der Empfängnis denn eigentlich passieren konnte. Jetzt bricht der Jubel aus Maria heraus: Magnificat anima mea Dominum – meine Seele preist den Herrn. So steht es im Lukasevangelium, und als sogenanntes Incipit, benannt nach dem Eingangswort einer Textzeile, wurde das Wort Magnificat berühmt.

Eine Menge Komponisten haben Marias hymnischen Lobgesang vertont, manche sogar mehrfach: Monteverdi und Palestrina, Mozart und Mendelssohn, Bruckner und Tschaikowsky. Aber eine der schönsten Versionen stammt von Bach. Fast 300 Jahre alt ist die Musik und berührt uns bis in unsere schnelllebige Zeit hinein.
Wahrscheinlich wird sie uns dieses Mal noch viel mehr berühren, denn der Barockspezialist René Jacobs, der Grossmeister der Alten Musik, kümmert sich um den luftigen, transparenten, packenden Klang.

Leitung

  • René Jacobs

    René Jacobs, Leitung

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    René Jacobs

    Mit rund 300 Aufnahmen und einer intensiven Karriere als Sänger, Dirigent, Wissenschaftler und Lehrer hat René Jacobs eine herausragende Stellung im Bereich der Barock- und Klassik-Vokalmusik erreicht. Seine frühe musikalische Ausbildung erhielt er als Chorknabe an der St.-Bavo-Kathedrale in seiner Heimatstadt Gent. Während seines Universitätsstudiums der Klassischen Philologie blieb er als Sänger aktiv; Begegnungen mit Alfred Deller, Gustav Leonhardt, den Kuijken-Brüdern und Nikolaus Harnoncourt bestimmten seine Hinwendung zur Barockmusik und seine Spezialisierung als Countertenor, in der er sich bald als einer der bedeutendsten Sänger seiner Zeit etablierte. 1977 gründete er das Ensemble Concerto Vocale, das barockes Opern- und vokales Kammermusikrepertoire erforschte. Mit diesem Ensemble nahm er eine Reihe bemerkenswerter, international preisgekrönter Weltpremieren auf.

    René Jacobs debütierte 1983 als Operndirigent mit einer Produktion von Antonio Cestis «L’Orontea» bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, deren künstlerischer Leiter er später von 1996 bis 2009 war. Durch seine langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeiten mit der Berliner Staatsoper Unter den Linden seit 1992, dem Theater an der Wien, dem Theâtre Royal de la Monnaie (Bruessel), den Salzburger Festspielen, dem Festival d’Aix-en-Provence und anderen führenden internationalen Bühnen in Europa, den USA und Asien dirigierte er Werke vom frühen Barock bis zu Rossini und Bizet, von den unbekanntesten bis zu den berühmtesten Titeln. Seine Arbeit zeichnet sich durch ihren Pioniergeist und tiefgründige Studien historischer Quellen aus. Beispiele dafür sind seine jüngsten, vielgerühmten Aufführungen der Oper «Carmen» im März 2024, in Georges Bizets Originalfassung von 1874 (niemals zuvor veröffentlicht/aufgeführt), oder unter anderem seine früheren Mozart-Opern-Aufnahmen, die für ihre einzigartige Verbindung von Wissenschaft und musikalischem Instinkt berühmt sind. Seine «Nozze di Figaro» wurde mit einem «Grammy» ausgezeichnet, und das Gramophone-Magazin schrieb: «René Jacobs’ Mozart-Opernserie gehört zu den aufgenommenen Wundern unserer Zeit».

    Neben seiner umfangreichen Operntätigkeit spielte die Aufführung von Kirchenmusik und Oratorien stets eine wichtige Rolle in René Jacobs’ Karriere, auch hier wurde er für seine kontinuierliche Entdeckung unbekannter Werke oder seine innovativen Interpretationen des bekannten Repertoires gelobt. Zunehmend hat René Jacobs auch das symphonische Repertoire entwickelt, mit Haydn und den späten Symphonien Mozarts sowie jüngst mit dem gesamten Zyklus der Schubert-Symphonien.

    Zum Doctor Honoris Causa gewählt von den Universitäten Gent (Belgien) und Innsbruck (Österreich), erhielt René Jacobs die bedeutendsten Preise der internationalen Musikkritik und für seine künstlerischen Leistungen. Seine international anerkannte Aufnahme von Beethovens «Leonore» (1. Fassung von 1805) wurde mit dem «Preis der Deutschen Schallplattenkritik» ausgezeichnet und vom Magazin «Opernwelt» als beste Opern-CD des Jahres gewürdigt. Die britische Zeitung «The Guardian» schrieb am 18. Dezember 2020 über die Beethoven-Jubiläumsaufnahmen: «Vielleicht war das bedeutendste Jubiläumsprojekt die Aufnahme von René Jacobs’ Leonore 1805-Version».

    Im Jahr 2023 wurde René Jacobs in Deutschland mit den folgenden prestigeträchtigen Preisen ausgezeichnet: dem «Lebens- und Ehrenpreis» des Magazins «Oper» und seine Aufnahme von Webers Oper «Der Freischütz» wurde von den «Opus Klassik Awards» zur besten Opernaufnahme des Jahres gekürt.

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Solistinnen und Solisten

  • Sunhae Im

    Sunhae Im, Sopran

  • Coline Dutilleul

    Coline Dutilleul, Mezzosopran

  • Carlo Vistoli

    Carlo Vistoli, Alt

  • Fabian Strotmann

    Fabian Strotmann, Tenor

  • Yannick Debus

    Yannick Debus, Bass

  • Zürcher Sing-Akademie

    Zürcher Sing-Akademie, Chor

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    Zürcher Sing-Akademie

    Für die Zürcher Sing-Akademie stehen klangliche Exzellenz und musikalischer Ausdruck an erster Stelle. Das Ensemble ist seit seiner Gründung im Jahr 2011 zu einer festen Grösse
    der professionellen Chorwelt in Europa herangewachsen und begeistert das Publikum mit Qualität und Persönlichkeit.

    Seit der Saison 2017-18 formt Florian Helgath als künstlerischer Leiter das Profil des Chores. Die Arbeit mit zahlreichen Spitzendirigenten wie Bernard Haitink, Pablo Heras-
    Casado, René Jacobs oder Paavo Järvi haben die Qualität und die Flexibilität des Ensembles entscheidend mitgeprägt. Neben der langjährigen Partnerschaft mit dem
    Tonhalle-Orchester Zürich ist die Zürcher Sing-Akademie mit verschiedenen ausgezeichneten Klangkörpern aus dem In- und Ausland in ausgesprochen vielfältigem
    Repertoire in den grossen Konzerthäusern Europas zu erleben.

    Ihre A-cappella-Projekte nutzt die Zürcher Sing-Akademie, um eine Brücke zwischen traditionellem und zeitgenössischem Musikschaffen zu schlagen. Mit ihren Programmen
    und regelmässigen Kompositionsaufträgen legt sie einen besonderen Fokus auf die Entwicklung der Schweizer Chorlandschaft.

    Eine spannende Palette an CD-Einspielungen mit des Chores führt von Schweizer Raritäten über Sinfonische Klassik bis Oper. Zuletzt erschienen sind beim Schweizer Label Claves
    Records eine Porträt-CD zu Frank Martin sowie im Oktober 2025 Haydns Missa Cellensis mit dem Kammerorchester Basel unter der Leitung von René Jacobs beim Label Alpha
    Classics.

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Eindrücke

Hör-Impuls
Festlich und schwungvoll ertönt der Beginn des «Magnificat». Den Schwung des Orchesters nimmt der Chor auf und setzt mit einem leicht verspielten und doch kräftigen «Magnificat» ein. Der Jubelruf schlängelt sich durch die Stimmen und vereint sich dann zu einem pompösen Ausruf. Der schnelle Wechsel zwischen federleichten, prunkvollen und schweren Passagen lassen eine Vorwärtsbewegung des Stückes entstehen.

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