Grauer Hintergrund mit Verlauf

Maestroe scolare

19.05.2023 | 19:30 Uhr
Basel, Don Bosco

Portrait Giovanni Antonini, Dirigent

Programm

Haydn-Lounge im Heinz Holliger Auditorium, Don Bosco Basel:
18.15 Uhr: Lesung mit Elke Heidenreich
18.50 Uhr: Pre-concert Talk mit Giovanni Antonini und Andrea Scartazzini (Moderation)

Einlass ab 18.00 Uhr (kein Einlass zwischen Lesung und Talk).
Die Platzzahl ist auf 50 Personen beschränkt. Zutritt nur mit Konzertticket möglich.

Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 55 in Es-Dur «Der Schulmeister»
Sinfonie Nr. 56 in C-Dur
Sinfonie Nr. 29 in E-Dur

Franciszek Lessel
Sinfonie Nr. 5 in g-Moll (Finale)

Konzertdetails

Gelehrigkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man… ohne ihr? Vom Kapellmeister Haydn und seinen Scolaren, den würdigen und den unliebsamen.

Joseph Haydn hatte Zeit seines Lebens Unterricht gegeben – im Klavierspiel und Gesang, in Theorie und Komposition. Wichtig waren ihm dabei vor allem seine Privatschüler, von denen er gegenüber seinen späteren Biographen drei als seine besonderen Favoriten anführte: Ignaz Pleyel, Sigismund Neukomm sowie der aus Polen stammende Franz (Franciszek) Lessel. Der begab sich 1797 mit Unterstützung des Fürsten Czartoryski nach Wien – zunächst um dort Medizin zu studieren, letztlich aber um sich in der Komposition aus- bzw. fortzubilden und darin seinem in Böhmen gebürtigen Vater nachzustreben. Von Haydn, bei dem er ab 1800 Unterricht nahm, bekam er später aus persönlicher Zuneigung das Autograf der Sinfonie Nr. 56 von 1774 geschenkt,

ein Schwesternwerk der im gleichen Jahr entstandenen Nr. 55. Ihr Beiname «Der Schulmeister» wird meist mit dem gemessenen Gang des Themas des zweiten Satzes «Adagio, ma seplicemente» erklärt. In «Maestro e scolare» finden die beiden Ergänzung durch die Sinfonie Nr. 29 von 1765, deren Presto-Finale ganz danach klingt, als wäre einem strengen Lehrer gerade ein Haufen seiner ungezogensten Schüler entkommen.

Das Konzert wird im Livestream auf Youtube übertragen:

Leitung

  • Giovanni Antonini

    Giovanni Antonini, Leitung

    Biografie lesen

    Schliessen
    Giovanni Antonini

    Giovanni Antonini wurde in Mailand geboren und studierte an der Civica Scuola di Musica sowie am Centre de Musique Ancienne in Genf. Er ist Gründungsmitglied des Barockensembles Il Giardino Armonico, das er seit 1989 leitet. Mit diesem Ensemble tritt er als Dirigent und Solist auf der Blockflöte und der barocken Traversflöte in Europa, den Vereinigten Staaten, Kanada, Südamerika, Australien, Japan und Malaysia auf.

    Er musizierte mit zahlreichen renommierten Künstlerinnen und Künstlern, darunter Cecilia Bartoli, Kristian Bezuidenhout, Giuliano Carmignola, Isabelle Faust, Sol Gabetta, Sumi Jo, Viktoria Mullova, Katia und Marielle Labèque, Emmanuel Pahud und Giovanni Sollima. Bekannt für seine feinsinnige und innovative Interpretation des klassischen und barocken Repertoires, ist Giovanni Antonini auch ein regelmässiger Gast bei den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouworkest, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Mozarteumorchester, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem London Symphony Orchestra, der Tschechischen Philharmonie und dem Chicago Symphony Orchestra.

    Seine Opernproduktionen umfassen Händels «Giulio Cesare in Egitto» und Bellinis «Norma» mit Cecilia Bartoli bei den Salzburger Festspielen. 2018 dirigierte er «Orlando» am Theater an der Wien und kehrte für «Idomeneo» an das Opernhaus Zürich zurück. 2019 dirigierte er «Giulio Cesare» an der Mailänder Scala und war dort 2021 erneut für «Così fan tutte» sowie 2024 für «L’Orontea» zu erleben. 2021 dirigierte er ausserdem Cavalieris «Rappresentatione di Anima, et di Corpo» erneut am Theater an der Wien. In der Saison 2025/26 dirigiert er «Le Nozze di Figaro» am Liceu in Barcelona sowie Pugnanis «Werther» mit dem Mozarteumorchester. Zudem arbeitet er mit dem Luzerner Sinfonieorchester, dem Oslo Philharmonic, dem Finnischen Radio-Sinfonieorchester und kehrt zu den Bamberger Symphonikern sowie für zwei Projekte zur Tschechischen Philharmonie gemeinsam mit dem Tschechischen Jugendorchester zurück. Il Giardino Armonico ist Ensemble in Residence in der Wigmore Hall in London und tritt dort regelmässig während der Saison auf.

    Mit Il Giardino Armonico hat Giovanni Antonini zahlreiche CDs mit Instrumentalwerken von Vivaldi, J. S. Bach (Brandenburgische Konzerte), Biber und Locke für Teldec aufgenommen. Für Naïve nahm er Vivaldis Oper «Ottone in Villa» auf, für Decca zwei Alben mit Julia Lezhneva. Bei Alpha Classics (Outhere Music Group) veröffentlichte er mehrere Alben, darunter «La Morte della Ragione», das seine Leidenschaft für die Musik der Renaissance durch Sammlungen von Instrumentalwerken des 16. und 17. Jahrhunderts widerspiegelt. Mit dem Kammerorchester Basel nahm er die vollständigen Beethoven-Sinfonien für Sony Classical auf sowie das Album «Revolution» mit Flötenkonzerten und Emmanuel Pahud für Warner Classics.

    Giovanni Antonini ist Künstlerischer Leiter des Projekts Haydn2032, das zum Ziel hat, bis zum 300. Geburtstag von Joseph Haydn sämtliche Sinfonien mit Il Giardino Armonico und dem Kammerorchester Basel aufzuführen und aufzunehmen. Mittlerweile sind über die Hälfte des Projekts realisiert, und die ersten 17 Bände sind bei Alpha Classics erschienen.

    Schliessen

Partner

In Kooperation mit

Logo Haydn2032
Schliessen