Grauer Hintergrund mit Verlauf

—Keine—Kompromisse

29.09.2022 | 19:30 Uhr
Basel, Stadtcasino

Portrait des Pianisten Igor Levit.

Programm

Konzerteinführung Hingehört um 18.45 Uhr
Mit dem Podcast-Duo Igor Levit und Anselm Cybinski aus «Der Klavierpodcast»

Ludwig van Beethoven
Ouvertüre zu «Die Geschöpfe des Prometheus» in C-Dur

Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 in c-Moll

Anton Eberl
Sinfonie in Es–Dur

Konzertdetails

Kompromisse sind nötig – auch beim Musizieren (wo kämen wir sonst hin …). Aber nicht in der ästhetischen Haltung!

Bedecke deinen Himmel, Zeus, und übe, dem Knaben gleich, der Disteln köpft, an Eichen dich und Bergeshöhn! Angriffig und frech lässt Goethe den Menschenfreund und Feuerträger Prometheus verlauten, dass er zu einem ganz bestimmt nicht bereit ist: dem Kompromiss. Ludwig van Beethoven ist das genauso wenig, in seiner Prometheus-Hommage nicht und auch nicht in seinem 3. Klavierkonzert, in dem er – mal wieder! – neue Wege geht, neue Formen ausprobiert und die damaligen Ohren überfordert.
Ob das für seinen Konkurrenten, den wenig älteren Anton Eberl auch gilt? Der ist heute zwar verblasst, war damals aber eine Berühmtheit.

Und immerhin waren die Zeitgenossen auch von seiner Sinfonie etwas irritiert (wie sie das bei Beethoven ständig waren): feurig und kühn sei die Musik, aber auch recht eigentümlich.
Das ist Igor Levit auch. Der international gefeierte, bedingungslose, feurige und kühne Pianist, der niemanden kalt lässt, der sich
einmischt in aktuelle Diskussionen und Werke gegen den Strich bürstet. Stellen Sie sich vor, was er über sich gesagt hat? «Ich bin entspannt wie Erdbeermarmelade.»

Leitung

  • Giovanni Antonini

    Giovanni Antonini, Leitung

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    Giovanni Antonini

    Giovanni Antonini wurde in Mailand geboren und studierte an der Civica Scuola di Musica sowie am Centre de Musique Ancienne in Genf. Er ist Gründungsmitglied des Barockensembles Il Giardino Armonico, das er seit 1989 leitet. Mit diesem Ensemble tritt er als Dirigent und Solist auf der Blockflöte und der barocken Traversflöte in Europa, den Vereinigten Staaten, Kanada, Südamerika, Australien, Japan und Malaysia auf.

    Er musizierte mit zahlreichen renommierten Künstlerinnen und Künstlern, darunter Cecilia Bartoli, Kristian Bezuidenhout, Giuliano Carmignola, Isabelle Faust, Sol Gabetta, Sumi Jo, Viktoria Mullova, Katia und Marielle Labèque, Emmanuel Pahud und Giovanni Sollima. Bekannt für seine feinsinnige und innovative Interpretation des klassischen und barocken Repertoires, ist Giovanni Antonini auch ein regelmässiger Gast bei den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouworkest, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Mozarteumorchester, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem London Symphony Orchestra, der Tschechischen Philharmonie und dem Chicago Symphony Orchestra.

    Seine Opernproduktionen umfassen Händels «Giulio Cesare in Egitto» und Bellinis «Norma» mit Cecilia Bartoli bei den Salzburger Festspielen. 2018 dirigierte er «Orlando» am Theater an der Wien und kehrte für «Idomeneo» an das Opernhaus Zürich zurück. 2019 dirigierte er «Giulio Cesare» an der Mailänder Scala und war dort 2021 erneut für «Così fan tutte» sowie 2024 für «L’Orontea» zu erleben. 2021 dirigierte er ausserdem Cavalieris «Rappresentatione di Anima, et di Corpo» erneut am Theater an der Wien. In der Saison 2025/26 dirigiert er «Le Nozze di Figaro» am Liceu in Barcelona sowie Pugnanis «Werther» mit dem Mozarteumorchester. Zudem arbeitet er mit dem Luzerner Sinfonieorchester, dem Oslo Philharmonic, dem Finnischen Radio-Sinfonieorchester und kehrt zu den Bamberger Symphonikern sowie für zwei Projekte zur Tschechischen Philharmonie gemeinsam mit dem Tschechischen Jugendorchester zurück. Il Giardino Armonico ist Ensemble in Residence in der Wigmore Hall in London und tritt dort regelmässig während der Saison auf.

    Mit Il Giardino Armonico hat Giovanni Antonini zahlreiche CDs mit Instrumentalwerken von Vivaldi, J. S. Bach (Brandenburgische Konzerte), Biber und Locke für Teldec aufgenommen. Für Naïve nahm er Vivaldis Oper «Ottone in Villa» auf, für Decca zwei Alben mit Julia Lezhneva. Bei Alpha Classics (Outhere Music Group) veröffentlichte er mehrere Alben, darunter «La Morte della Ragione», das seine Leidenschaft für die Musik der Renaissance durch Sammlungen von Instrumentalwerken des 16. und 17. Jahrhunderts widerspiegelt. Mit dem Kammerorchester Basel nahm er die vollständigen Beethoven-Sinfonien für Sony Classical auf sowie das Album «Revolution» mit Flötenkonzerten und Emmanuel Pahud für Warner Classics.

    Giovanni Antonini ist Künstlerischer Leiter des Projekts Haydn2032, das zum Ziel hat, bis zum 300. Geburtstag von Joseph Haydn sämtliche Sinfonien mit Il Giardino Armonico und dem Kammerorchester Basel aufzuführen und aufzunehmen. Mittlerweile sind über die Hälfte des Projekts realisiert, und die ersten 17 Bände sind bei Alpha Classics erschienen.

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Solist

  • Igor Levit

    Igor Levit, Klavier

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Eindrücke

Hör-Impuls
Testosteronmusik. Der Anfang der Prometheus-Ouvertüre. Eine einzige Geste ist es: Sieben Akkorde nur braucht Prometheus, um sich hinzustellen, zu fragen: Na? Zeus? Willst du streiten? Mit mir? Um dann den Kopf zu strecken, die Augen zu schliessen und zu denken: ich bin der Grösste. Unsympathisch eigentlich, aber Beethoven belässt es dabei ja nicht. Denn jetzt kommt die zärtliche Seite des Titanen: er erschafft seine Menschen…

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