Programm
Konzerteinführung Hingehört um 18.45 Uhr
Fanny Hensel
Ouvertüre in C-Dur
Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 in g-Moll
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 3 in a-Moll «Schottische»
Konzertdetails
Ein Leben lang sind sie eng miteinander verbunden – und überleben einander nicht lang. Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy, ein Paradebeispiel der wertschätzenden Geschwisterliebe ohne Hybris.
Seinem «lieben Fenchel», seiner geliebten Schwester, hatte er schon seine allererste Sinfonie gewidmet. Da war er 14, sie 19. Die beiden hatten seit jeher ein inniges, geradezu symbiotisches Verhältnis, fragten sich auch in späteren Jahren immer um Rat und liessen einander am eigenen Leben teilhaben. Das Ungleichgewicht der familiären und gesellschaftlichen Unterstützung mutet für uns heute vielleicht seltsam an, war damals aber normal und nicht hinterfragbar: Fanny, genauso begabt wie ihr Bruder, nimmt es klaglos hin, dass sie nur wenig und eher klein dimensionierte Werke komponieren darf, während ihr Bruder ausgedehnte Bildungsreisen nach Italien und England unternimmt, um Kontakte zu Verlegern, zur Aristokratie und zu einem begeisterten Publikum herzustellen.
Er mausert sich zum Weltbürger und lässt sich inspirieren: auf den Reisen entsteht das 1. Klavierkonzert (in Rom), die 3. Sinfonie (die «Schottische»). Fanny sitzt zuhause in Berlin und schreibt diese zauberhafte Ouvertüre.
Übrigens: mit Philippe Herreweghe, dem Pionier der historisch informierten Aufführungspraxis, werden wir ab jetzt auf Abenteuerreise gehen und alle Sinfonien Mendelssohns sowohl aufführen als auch einspielen!
Leitung
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Philippe Herreweghe, Leitung
Solist
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Nelson Goerner, Klavier
Partner
Mit freundlicher Unterstützung von
Eindrücke
Hör-Impuls
Die C-Dur-Ouvertüre galt zunächst als brave Schülerinnenarbeit Fanny Hensels, die allenfalls in den typisch weiblichen Sparten Lied- und Klavierstücke Wertvolles hinterlassen hat.
Doch zeigt ihr einziges Orchesterwerk schon in der Einleitung die Lebendigkeit ihrer Komposition und die Freude am Klang der vielen Instrumente, beginnend mit sanften Hörnerklang. Die Streicher kommen schwerelos dazu und es beginnt eine Einheit des Zusammenspiels zwischen Bläsern und Streichern. Das Thema hüpft im Orchester herum und man hört Lebensfreude und Leichtigkeit.