Programm
Johann Sebastian Bach
Brandenburgisches Konzert Nr. 4 BWV 1049
Brandenburgisches Konzert Nr. 3 BWV 1048
Konzert für Cembalo (in der Fassung für Mandoline) d-Moll BWV 1052
Antonio Vivaldi
Konzert für 2 Violinen, Mandoline und Basso Continuo D-Dur RV 93
Konzertdetails
«Meine Rolle als Interpret ist es, Menschen mit Musik zu versorgen. Die Leute kommen zu einem Konzert, um Kunst zu erleben und ich bin dort, mit all meinen Fähigkeiten, Erfahrungen und Inspiration, um diese Erfahrung für sie zu generieren. Es ist so eine schöne und zarte Kunst und ich enthülle noch immer ihre Geheimnisse.»
Avi Avital, Klassik Akzente, Mai 2017
Dem international erfolgreichen Virtuosen Avi Avital ist es zu verdanken, dass das fast in Vergessenheit geratene Zupfinstrument Mandoline ein grandioses Comeback erfahren hat. Während des Barock erlebte die Mandoline eine erste Blütezeit. Und wenn Strawinsky über Vivaldi lästerte, er habe 500 mal «dasselbe Konzert geschrieben», so hat er dabei nicht nur ein seither gerne kolportiertes Vorurteil etabliert, sondern auch die grossen Verdienste Vivaldis um die Entwicklung des Instrumentalkonzerts verkannt. Zur Zeit der Entstehung des Konzert für 2 Violinen, Mandoline und Basso Continuo D-Dur (bei uns im Konzert werden die zwei Violinen von zwei Blockflöten übernommen werden), das ursprünglich für Laute geschrieben wurde, befand sich Vivaldi auf der Höhe seines Ruhmes. Bei diesem Werk ist besonders schön zu erleben, wie es Vivaldi verstand, das schnelle Verklingen der gezupften Töne zu kompensieren: durch charakteristische Tonwiederholungen im ersten und dritten Satz bzw. durch punktiert vorgetragene gebrochene Begleitakkorde im Largo.
Das Cembalokonzert in d-Moll, sein grösstes und virtuosestes Cembalokonzert, schrieb Bach 1738. Es erfreute sich durchgehend grosser Beliebtheit, auch weil Felix Mendelssohn es regelmässig zur Aufführung brachte, denn es erfüllt alle Anforderungen an ein Virtuosenkonzert und sprach besonders in seinem düsteren «Sturm und Drang» auch das romantische Zeitalter an.
Ergänzt werden die solistischen Stücke durch die beiden Brandenburgischen Konzerte Nr. 3 und Nr. 4., «Concerts avec plusieurs instruments», wie Bach seine an den Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg 1720 gesandten Werke nannte. Diese bedeutenden Werke der Musikliteratur stellen eine Art Panorama der Möglichkeiten dar, die das damals neue Italienischen Concerto einem Komponisten bot, und sind zugleich ein Musterbuch an Besetzungsvielfalt, oder wie Bach es nannte: «Entwurf einer wohlbestallten Hofmusik».
Leitung
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Julia Schröder, Violine und Leitung
Über Julia
SolistInnen
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Avi Avital, Mandoline
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Katya Polin, Flauto Dolce
Über Katya
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Mira Gloor, Flauto Dolce
