Grauer Hintergrund mit Verlauf

Ach,grosserKönig–

16.04.2022 | 19:00 Uhr
Basel, Stadtcasino

Portrait des Saengers Christoph Prégardien.

Programm

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Johannespassion BWV 245

Konzertdetails

Als Johann Sebastian Bach vor fast 300 Jahren Kantor an der Thomaskirche in Leipzig war, schuf er eine Vielzahl von Kantaten für die Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres. Eine Frucht dieser Aufgabe sind die grossen Passionen über das Leiden und die Auferstehung Jesu. Die «Johannespassion» von 1724 ist neben der «Matthäuspassion» eines seiner ergreifendsten Werke.

«Johannespassion» oder «Matthäuspassion»? Man muss die Frage nicht beantworten, welches der beiden grossen Passionswerke von Johann Sebastian Bach das schönere ist. Beide haben ihre Eigenheiten und Vorzüge, wobei die
«Johannespassion» vielleicht noch um einiges inniger und anschaulicher ist als ihr längeres, drei Jahre später entstandenes Schwesterwerk. Den Text hatte Bach wohl selbst aufgrund von Bibeltexten aus dem Evangelium des Apostels Johannes, Choralstrophen und Gedichten zusammengestellt. Durch den Einbezug bekannter Choräle wurde die Gemeinde sozusagen zu einer Mitakteurin des Geschehens (wobei zweifelhaft ist, ob die Gemeinde bei den Chorälen mitgesungen hat).

Eine Besonderheit unserer Aufführung besteht darin, dass der Tenor Christoph Prégardien zugleich Sänger der zentralen Evangelistenpartie und Dirigent der Aufführung ist. Diese Personalunion lässt eine ungewöhnlich enge künstlerische Durchdringung von Werk und Wiedergabe erwarten.

Leitung

  • Christoph Prégardien

    Christoph Prégardien, Leitung und Tenor (Evangelist)

Solistinnen und Solisten

  • Marie Heeschen

    Marie Heeschen, Sopran

  • Margot Oitzinger

    Margot Oitzinger, Alt

  • Simon Bode

    Simon Bode, Tenor

  • Martin Berner

    Martin Berner, Bass (Arien)

  • Yorck Felix Speer

    Yorck Felix Speer, Bass (Jesus)

  • Rias Kammerchor Berlin

    Rias Kammerchor Berlin

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Eindrücke

Hör-Impuls
Die «Johannes-Passion» von Johann Sebastian Bach ist eines der beliebtesten geistlichen Konzertwerke. Doch entstanden ist sie nicht für den Konzertsaal, sondern für die lutherische Karfreitags-Liturgie. Gut möglich, dass in den 1720er Jahren, als Bach Thomaskantor in Leipzig war, die Choräle von der Gemeinde mitgesungen wurden. Dass die Gemeinde auch andere Chorpartien übernahm, ist allerdings undenkbar: Chorsätze wie das einleitende Herr, unser Herrscher sind rhythmisch und melodisch komplex. Allein schon die langen Koloraturen in Sechzehntelnoten hätten auch eine fromme und singgewohnte Gemeinde überfordert.

Heute gibt es gerade von diesem Werk eine Vielzahl ausgezeichneter Aufnahmen, so etwa diejenige unter René Jacobs aus dem Jahr 2015. Jacobs, der selber als herausragender Sänger begonnen und an der Basler Schola Cantorum gelehrt hat, «registriert» den Chor wie eine Orgel: Bald setzt er ihn voll ein, dann reduziert er ihn auf die 16 Stimmen seines Kammerchors. An wenigen Stellen seiner Aufnahme begnügt er sich mit einem Solistenquartett. Das verhilft seiner Aufnahme zu einer reizvollen Tiefenstaffelung.

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