StabatMater

16.04.2025 | 19:30 Uhr
Basel, Martinskirche

Portrait von René Jacobs. Er sitzt auf einem Stuhl und blickt direkt in die Kamera.

Programm

Dauer: bis ca. 21.20 Uhr inklusive Pause

Joseph Haydn
Salve Regina in g-Moll

Stabat Mater für Solist:innen, Chor und Orchester

Konzertdetails

Tatort Schloss Esterházy. Haydn wird befördert vom Vize- zum Hauptkapellmeister. Und dann legt er los mit Kirchenmusik.

Was schätzen Sie: wie viele Komponisten haben das «Salve Regina» vertont? Es sind über dreissig, die sich über die Jahrhunderte hinweg angezogen fühlten, von Johannes Ockeghem bis Claudio Monteverdi, Georg Friedrich Händel bis Franz Schubert, Franz Liszt bis Arvo Pärt. Und ER ist auch dabei: Joseph Haydn, der Grossmeister der Sinfonie und Erfinder des Streichquartetts, hat auch bedeutende Kirchenmusik geschrieben. Zum Beispiel diese beiden Meisterwerke aus den 1760er Jahren. Nachdem sein Vorgesetzter gestorben und Haydn vom Vize- zum Hauptkapellmeister befördert ist, darf er neben instrumentaler nun auch vokale Musik für den Hof schreiben. Was er sogleich tut: mit dem mittelalterlichen lateinischen Gedicht «Stabat Mater», das schon lange Zeit als Gebetstext in Verwendung ist.

Innerhalb kurzer Zeit ist das Werk bis weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt und gibt der Berühmtheit Haydns einen kräftigen Schub. Auch das «Salve Regina», wenige Jahre nach dem «Stabat Mater» entstanden, ist ein Zeugnis von Haydns tief empfundener Religiosität und gehört, auch wenn selten aufgeführt, mit zum Schönsten, was Haydn geschrieben hat.

Leitung

  • René Jacobs

    René Jacobs

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    René Jacobs

    Mit rund 300 Aufnahmen und einer intensiven Karriere als Sänger, Dirigent, Wissenschaftler und Lehrer hat René Jacobs eine herausragende Stellung im Bereich der Barock- und Klassik-Vokalmusik erreicht. Seine frühe musikalische Ausbildung erhielt er als Chorknabe an der St.-Bavo-Kathedrale in seiner Heimatstadt Gent. Während seines Universitätsstudiums der Klassischen Philologie blieb er als Sänger aktiv; Begegnungen mit Alfred Deller, Gustav Leonhardt, den Kuijken-Brüdern und Nikolaus Harnoncourt bestimmten seine Hinwendung zur Barockmusik und seine Spezialisierung als Countertenor, in der er sich bald als einer der bedeutendsten Sänger seiner Zeit etablierte. 1977 gründete er das Ensemble Concerto Vocale, das barockes Opern- und vokales Kammermusikrepertoire erforschte. Mit diesem Ensemble nahm er eine Reihe bemerkenswerter, international preisgekrönter Weltpremieren auf.

    René Jacobs debütierte 1983 als Operndirigent mit einer Produktion von Antonio Cestis «L’Orontea» bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, deren künstlerischer Leiter er später von 1996 bis 2009 war. Durch seine langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeiten mit der Berliner Staatsoper Unter den Linden seit 1992, dem Theater an der Wien, dem Theâtre Royal de la Monnaie (Bruessel), den Salzburger Festspielen, dem Festival d’Aix-en-Provence und anderen führenden internationalen Bühnen in Europa, den USA und Asien dirigierte er Werke vom frühen Barock bis zu Rossini und Bizet, von den unbekanntesten bis zu den berühmtesten Titeln. Seine Arbeit zeichnet sich durch ihren Pioniergeist und tiefgründige Studien historischer Quellen aus. Beispiele dafür sind seine jüngsten, vielgerühmten Aufführungen der Oper «Carmen» im März 2024, in Georges Bizets Originalfassung von 1874 (niemals zuvor veröffentlicht/aufgeführt), oder unter anderem seine früheren Mozart-Opern-Aufnahmen, die für ihre einzigartige Verbindung von Wissenschaft und musikalischem Instinkt berühmt sind. Seine «Nozze di Figaro» wurde mit einem «Grammy» ausgezeichnet, und das Gramophone-Magazin schrieb: «René Jacobs’ Mozart-Opernserie gehört zu den aufgenommenen Wundern unserer Zeit».

    Neben seiner umfangreichen Operntätigkeit spielte die Aufführung von Kirchenmusik und Oratorien stets eine wichtige Rolle in René Jacobs’ Karriere, auch hier wurde er für seine kontinuierliche Entdeckung unbekannter Werke oder seine innovativen Interpretationen des bekannten Repertoires gelobt. Zunehmend hat René Jacobs auch das symphonische Repertoire entwickelt, mit Haydn und den späten Symphonien Mozarts sowie jüngst mit dem gesamten Zyklus der Schubert-Symphonien.

    Zum Doctor Honoris Causa gewählt von den Universitäten Gent (Belgien) und Innsbruck (Österreich), erhielt René Jacobs die bedeutendsten Preise der internationalen Musikkritik und für seine künstlerischen Leistungen. Seine international anerkannte Aufnahme von Beethovens «Leonore» (1. Fassung von 1805) wurde mit dem «Preis der Deutschen Schallplattenkritik» ausgezeichnet und vom Magazin «Opernwelt» als beste Opern-CD des Jahres gewürdigt. Die britische Zeitung «The Guardian» schrieb am 18. Dezember 2020 über die Beethoven-Jubiläumsaufnahmen: «Vielleicht war das bedeutendste Jubiläumsprojekt die Aufnahme von René Jacobs’ Leonore 1805-Version».

    Im Jahr 2023 wurde René Jacobs in Deutschland mit den folgenden prestigeträchtigen Preisen ausgezeichnet: dem «Lebens- und Ehrenpreis» des Magazins «Oper» und seine Aufnahme von Webers Oper «Der Freischütz» wurde von den «Opus Klassik Awards» zur besten Opernaufnahme des Jahres gekürt.

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Chor

  • Zürcher Sing-Akademie

    Zürcher Sing-Akademie

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    Zürcher Sing-Akademie

    Für die Zürcher Sing-Akademie stehen klangliche Exzellenz und musikalischer Ausdruck an erster Stelle. Das Ensemble ist seit seiner Gründung im Jahr 2011 zu einer festen Grösse
    der professionellen Chorwelt in Europa herangewachsen und begeistert das Publikum mit Qualität und Persönlichkeit.

    Seit der Saison 2017-18 formt Florian Helgath als künstlerischer Leiter das Profil des Chores. Die Arbeit mit zahlreichen Spitzendirigenten wie Bernard Haitink, Pablo Heras-
    Casado, René Jacobs oder Paavo Järvi haben die Qualität und die Flexibilität des Ensembles entscheidend mitgeprägt. Neben der langjährigen Partnerschaft mit dem
    Tonhalle-Orchester Zürich ist die Zürcher Sing-Akademie mit verschiedenen ausgezeichneten Klangkörpern aus dem In- und Ausland in ausgesprochen vielfältigem
    Repertoire in den grossen Konzerthäusern Europas zu erleben.

    Ihre A-cappella-Projekte nutzt die Zürcher Sing-Akademie, um eine Brücke zwischen traditionellem und zeitgenössischem Musikschaffen zu schlagen. Mit ihren Programmen
    und regelmässigen Kompositionsaufträgen legt sie einen besonderen Fokus auf die Entwicklung der Schweizer Chorlandschaft.

    Eine spannende Palette an CD-Einspielungen mit des Chores führt von Schweizer Raritäten über Sinfonische Klassik bis Oper. Zuletzt erschienen sind beim Schweizer Label Claves
    Records eine Porträt-CD zu Frank Martin sowie im Oktober 2025 Haydns Missa Cellensis mit dem Kammerorchester Basel unter der Leitung von René Jacobs beim Label Alpha
    Classics.

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  • Sebastian Breuing

    Sebastian Breuing, Einstudierung Chor

Solist:innen

  • Birgitte Christensen

    Birgitte Christensen, Sopran

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    Birgitte Christensen

     

    Die norwegische Sopranistin Birgitte Christensen ist zu einer der beachtenswertesten Sängerinnen ihres Landes aufgestiegen. Opernengagements brachten sie u. a. an die Opéra national de Paris, die Staatsoper Berlin, die Semperoper Dresden, das Opernhaus Zürich, das Theater an der Wien, das Teatro Municipal de Chile, das Bolschoi Theater Moskau sowie die Norwegische National Oper. 

    Zu ihren wichtigsten Rollen zählen Donna Anna in «Don Giovanni», Vitellia in «La clemenza di Tito», Violetta in « La traviata », Liù in «Turandot», Nedda in «I Pagliacci», Micaëla in «Carmen», Elisabetta in «Don Carlo», Amelia in «Un ballo in Maschera», Ellen Orford in «Peter Grimes», Rosalinde in «Die Fledermaus», Jenny in «Mahagonny» sowie die Titelrollen in Georg Friedrich Händels «Alcina», Christoph Willibald Glucks «Alceste», Joseph Haydns «Armina» sowie Giuseppe Verdis «Aida». 

    Als Konzertsängerin ist sie an den grossen europäischen Häusern und Festivals aktiv. Birgitte Christensen singt ein breites Repertoire, welches vom frühen 17. Jahrhundert bis in die Moderne reicht. 

    Birgitte Christensen arbeitet mit Dirigenten wie Rinaldo Alessandrini, Fabio Biondi, Gianluca Capuano, Paolo Carignani, Teodor Currentzis, Paul Daniel, Alessandro De Marchi, Enrique Mazzola, Diego Fasolis, John Fiore, Adam Fischer, René Jacobs, Alexander Joel, Christopher Moulds, Steven Sloane, Alexander Vedernikov und Lothar Zagrosek zusammen.

    Zu ihren jüngsten Engagements zählen die Titelrolle in Glucks «Iphigenie en Tauride» am Opernhaus Zürich, die Titelrolle in «Tristan und Isolde» am Tokyo Spring Festival unter der Leitung von Marek Janowski, sowie Despina in «Così fan tutte» an der Norwegischen National Oper.

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  • Kristina Hammarström

    Kristina Hammarström, Alt

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    Kristina Hammarström

    Die schwedische Mezzosopranistin Kristina Hammarström ist eine vielseitige und international anerkannte Künstlerin, die für ihr breit gefächertes Repertoire in den Bereichen Oper, Kammermusik, sinfonische Vokalmusik und Alte Musik bekannt ist. Sie trat auf einigen der renommiertesten Bühnen der Welt auf, darunter das Teatro alla Scala in Mailand, die Wiener Staatsoper, die Nederlandse Opera in Amsterdam, die Opéra National de Paris, die Opéra de Lausanne, das Théâtre de La Monnaie in Brüssel, die Bayerische Staatsoper in München, die Staatsoper Berlin, die Vlaamse Opera in Antwerpen, das Théâtre du Capitole in Toulouse, das Chicago Opera Theater, die Opéra de Nice, das Grand Théâtre de Genève, die Königlich Schwedische Oper sowie die Norwegische Nationaloper u. a.

    Zu ihren jüngsten Engagements zählen Penelope in Monteverdis «Il ritorno d’Ulisse in patria» an der Bayerischen Staatsoper und in Hongkong, Dejanira in Händels «Hercules» bei den Händel-Festspielen Karlsruhe, Marcellina in Mozarts «Le nozze di Figaro» bei den Salzburger Festspielen, Ruggiero in Händels «Alcina» beim Confidencen Opera & Music Festival in Stockholm sowie Bradamante in derselben Oper beim Maggio Musicale Fiorentino in Florenz (an der Seite von Cecilia Bartoli in der Titelrolle), Cornelia in einer konzertanten Aufführung von Händels «Giulio Cesare» in Luxemburg, Mahlers «Rückert-Lieder» mit dem Philharmonischen Orchester Bogotá, «Stabat Mater» und «Salve Regina» mit dem Kammerorchester Basel, aufgeführt auf Tournee in Zürich, Basel, Essen und Amsterdam.

    Zu ihren aktuellsten und kommenden Engagements gehören die Rolle der Irene in «Tamerlano» bei den Händel-Festspielen Karlsruhe 2026, Beethovens 9. Sinfonie mit dem Stavanger Symphony Orchestra sowie Cain in Scarlattis «Cain, overo il primo omicidio» beim Forum Musicum Festival in Wrocław, Polen.

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  • David Fischer

    David Fischer, Tenor

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    David Fischer

    David Fischer ist seit 2019 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein, wo er in der kommenden Spielzeit sein Debut als Kudrjaš in Janáčeks Kát'a Kabanová geben wird. An seinem Stammhaus sowie an zahlreichen weiteren bedeutenden Spielstätten wie der Semperoper Dresden oder der Oper Leipzig singt er alle Partien seines Fachs wie den Tamino in Mozarts Zauberflöte, den Lensky in Tschaikowskys Eugen Onegin, den Cassio in Verdis Otello, den Don Ottavio in Mozarts Don Giovanni oder den Steuermann in Wagners Fliegendem Holländer. Im Oktober dieses Jahres wird er außerdem als Alfred in Strauß' Fledermaus an das Theater an der Wien zurückkehren.
    David Fischers Konzertsaison beginnt in diesem Jahr mit Mendelssohns Lobgesang unter Philippe Herreweghe in der Schweiz, gefolgt von einer Europa-Tournee mit Bachs Weihnachtsoratorium unter Christoph Prégardien. Nach einer CD-Aufnahme mit Brahms-Liedern folgen dann ein Haydn-Programm im Konzerthaus Wien, Mozarts c-Moll-Messe in der Tonhalle Düsseldorf sowie weitere Konzerte.
    In der Vergangenheit arbeitete David Fischer mit Dirigenten wie Joana Mallwitz, Teodor Currentzis, Ádám Fischer, Tarmo Peltokoski und René Jacobs zusammen und trat mit Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, der Akademie für Alte Musik Berlin, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem Freiburger Barockorchester in den renommiertesten Häusern Europas auf. Er unternahm Asien- und Europa-Tourneen und war mehrfach bei den Salzburger Festspielen zu erleben. Tonträger mit Werken wie Bachs Johannes-Passion, Mendelssohns Walpurgisnacht und Mozarts c-Moll-Messe dokumentieren sein künstlerisches Schaffen.
    Im Liedbereich trat David Fischer unter anderem beim Schweizer Festival classique des Haudères, in Genf und beim Bonner Schumannfest auf. 2022 debütierte er bei den Schaffhauser Meisterkonzerten mit Schuberts Liederzyklus Die schöne Müllerin. Mit selbigem Werk war er 2024 zu Gast bei den Weilburger Schlosskonzerten.

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  • Christian Immler

    Christian Immler, Bass

Eindrücke


CD-Veröffentlichung «Stabat Mater»

Hör-Impuls
Der siebte Satz, das «Eja Mater», singt der Chor vierstimmig und in d-Moll. Aber Moll muss nicht traurig sein. Die Schmerzen der Mutter des Gekreuzigten werden überlagert vom Ausdruck der Liebe, von der Freude über die Erlösung. Es ist Musik voller Schwung und Optimismus.

Partner:innen

Dieses Projekt wird ermöglicht durch die Joseph Haydn Stiftung Basel.


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