Nachtklang im Museum

22.05.2026 | 20:00 Uhr
Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig

Musiker spielen, zwei Cellisten im Vordergrund, Oboist im Hintergrund

Nachtklang im Museum IV: Palestrina in Ägypten

Programm

Giovanni Pierluigi da Palestrina
Dum Complerentur. Pfingstmotette für sechs Stimmen
Missa tu es Petrus für sechs Stimmen
Alma Redemptoris mater. Motette für sechs Stimmen

Orlando Gibbons
Sechs Fantasien für Viola-Sextett

Ludwig van Beethoven
Ouvertüre der Musik zu Goethes Trauerspiel «Egmont» 
1. Satz «Pastorale» aus der Sinfonie Nr. 6 in F-Dur, op. 68

Konzertdetails

Im Antikenmuseum gibt es vier verschiedene Ausstellungen zu entdecken. Für jede dieser Ausstellungen haben sich die Musiker:innen einen musikalischen Rahmen überlegt. Gemeinsam ist ihnen die aussergewöhnliche Besetzung für sechs Violen. 

Die Dauerausstellung «Ägypten. 3000 Jahre Hochkultur am Nil» zeigt die religiösen Rituale und Glaubensvorstellungen des alten Ägypten. Die spirituelle Atmosphäre der Musik Palestrinas harmoniert mit den sakralen Objekten und Tempelreliefs der Ausstellung, obwohl sie aus einer anderen Zeit stammt und den religiösen Eifer der Renaissance widerspiegelt. 

Beethovens Kompositionen sind Ausdruck von Freiheitsstreben und Naturverbundenheit. Die Ouvertüre zu der Musik zu Goethes Trauerspiel «Egmont» zeigt Parallelen zur Ausstellung «Welt der Etrusker». Die Etrusker kämpften gegen die Unterdrückung und konnten trotz der externen Einflüsse ihre Identität bewahren. Die «Pastorale» spiegelt die Harmonie des Menschen mit der Natur wider, was in der Ausstellung «Wie ein Meisterwerk entsteht» gezeigt wird. Die antike Kunst ist fest mit der natürlichen Umwelt verbunden.

Orlando Gibbons, ein eher unbekannter Komponist zwischen Renaissance und Barock, komponiert in komplexer Polyphonie und kunstvoller Struktur. Ebenso komplex wie die Musik ist die Ausstellung «Schätze der Sammlung und ihre Geschichten» mit ihrer Vielfalt und ihrem Reichtum antiker Kunstwerke. Die verschlungenen musikalischen Linien von Gibbons Fantasien korrespondieren mit den detaillierten Verzierungen und Mustern der ausgestellten Artefakte.

Nachtklang im Museum – die Konzertreihe

Der Nachtklang, die etwa einstündige entspannte Konzertreise in unterschiedliche musikalische Gefilde, ist in der Saison 2025/26 in vier Basler Museen zu Gast. Die Musiker:innen des Kammerorchester Basel setzen sich musikalisch mit den Ausstellungen, die sie umgeben, auseinander.
Dem Publikum bietet sich die Gelegenheit, vor dem Konzert die jeweiligen Ausstellungen zu besuchen und im Anschluss die Musik zu geniessen.

Konzertbeginn
um 20.00 Uhr, Einlass ins Museum ab 19.00 Uhr

Dauer der Konzerte
60 – 70 Minuten, ohne Pause

Ticketpreis
Konzert inkl. Museumseintritt: CHF 35.-
Alle Konzerte der Reihe «Nachtklang im Museum» sind auch als Nachtklang-Pass zum Vorteilspreis erhältlich.

Mitwirkende

Musiker:innen des Kammerorchester Basel

  • Katya Polin

    Katya Polin, Viola

    Über Katya

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    Katya Polin

    Katya Polin wurde 1987 in Moskau geboren und immigrierte 1991 nach Israel. Mit neun Jahren begann sie ihre Blockflöten-Ausbildung. Seit ihrem 14. Lebensjahr spielt sie zudem Viola. Katya Polin graduierte an der Thelma Yellin High School of the Arts, am Giv’atayim Conservatory und dem Jerusalem Music Centre. Bei letzterem nahm sie verschiedene Kammerorchester-Produktionen für das Radio auf.
    Die Musikerin erhielt 1998 ein Stipendium der America-Israel Cultural Foundation sowohl für Bratsche als auch für Blockflöte. Mit 13 Jahren gewann Katya Polin den 1. Preis am Maestro Wettbewerb. Weitere Wettbewerbe, die sie erfolgreich bestritt, sind u.a.die Young Artist Competition, die Paul Ben-Haim Competition, der Wettbewerb für SolistInnen der Jerusalem Music Academy, die International Recorder Competition in Deutschland sowie die First International Recorder Competition in Montreal.
    Katya Polin trat an zahlreichen Festivals auf, u.a. dem Abu-Gosh Festival, dem Kfar Blum Music Festival, dem Aspen Music Festival und dem Brezice Early Music Festival. Als Solistin arbeitet sie u.a. mit Orchestern wie dem Sinfonieorchester Rudolstadt, dem Orchestre du Conservatoire Paris, dem Jerusalem Academy Chamber Orchestra, dem Jerusalem Symphony Orchestra und dem Israel Philharmonic Orchestra zusammen. Katya Polin ist eine engagierte Kammermusikerin. Sie ist Mitglied des Ensemble Phoenix, des Israeli Contemporary Music String Quartet, Barrocade, der Israeli Bach Soloists und des Kammerorchester Basel.

    Was ist das Schwerste an Deinem Job?
    Wahrscheinlich die Reisen und der Wecker-Alarm um fünf Uhr früh.

    Was wärst Du gerne, wenn Du nicht Musikerin wärest?
    Ein Eichhörnchen.

    Was macht für Dich ein Konzert perfekt?
    Wenn alle Musiker auf der Bühne denselben Atem und denselben Flow haben und sich wie einen einzigen Organismus fühlen. Dann habe ich das Gefühl, dass eine Aufführung, die in Wirklichkeit zwei Stunden dauert, nur fünf Minuten lang ist.

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  • Mariana Doughty

    Mariana Doughty, Viola

    Über Mariana

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    Mariana Doughty

    Mariana Doughty wurde in Cornwall geboren. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Chethams School of Music, Manchester, am Jesus College Cambridge (MA), bevor sie an der Guildhall London und der Musik-Akademie Basel Bratsche studierte. Die Bratsche entdeckte sie mit 12 Jahren. Das Instrument hat sie seither immer begleitet, sei es im Streiff Trio, im Ensemble Antipodes, in China, Brasilien, Australien oder im Aufnahmestudio.
    Sie geniesst die Abwechslung zwischen Kammermusik (Ensemble van der Waals; 3G Drei Generationenquartett) und Orchester, zwischen Konzertleben und Unterrichten sowie zwischen uralter und hochmoderner Musik.
    Mariana Doughty ist Solo-Bratschistin des Kammerorchester Basel. Seit 2001 unterrichtet sie Bratsche an der Musikschule Basel.

    Was machst Du vor jeder Vorstellung?
    Ich massiere meine Ohren und schaue, dass ich wirklich die richtigen Schuhe anhabe (ich habe oft geträumt, dass ich aus Versehen mit nur einem oder gar keinem Schuh mitten im Konzert bin).

    Welches war das letzte Stück, das Du Dir angehört hast?
    Das Brahms-Klavierquintett in der Bearbeitung für 2 Klaviere / 4 Hände, mit Argerich und Rabinovich.

    Welches ist Dein Lieblingsstück das jemals komponiert wurde?
    Così fan tutte von W.A. Mozart

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  • Bodo Friedrich

    Bodo Friedrich, Viola

    Über Bodo & Kontakt

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    Bodo Friedrich


    Bodo Friedrich
    Probendisposition
    bodo.friedrich@kammerorchesterbasel.ch

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    Bodo Friedrich wurde in Trier/Mosel geboren und erhielt seinen ersten Bratschenunterricht bei Rudolf Reiet, anschliessend bei Eckart Schloifer in Saarbrücken. Er studierte dann an der Musikhochschule Freiburg in der Klasse von Prof. Ulrich Koch und absolvierte sein Solistendiplom an der Hochschule für Musik in Karlsruhe bei Prof. Madeleine Prager.
    Schon vor seinem Studium war er Förderpreisträger des Landes Rheinland-Pfalz und Stipendiat der Villa Musica. Weitere Stipendien führten ihn u.a. an das Mozarteum Salzburg, sowie an das Philharmonic Institute nach Los Angeles.
    In den Jahren nach seinem Studium spielte er zuerst Streichquartett u.a. im Artemis Quartett, dann stand er beim Radiosinfonieorchester Saarbrücken sowie beim Philharmonischen Orchester Freiburg als stellv. Stimmführer der Bratschen unter Vertrag. Seit 1998 ist er Solobratschist im Kammerorchester Basel (unter Dirigenten wie Christopher Hogwood, Giovanni Antonini, Philippe Herreweghe, Marc Minkowski oder Paul McCreesh). Daneben ist er als Solobratschist ebenfalls ein gern gesehener Gast beim Kölner Kammerorchester und bei der Bayerischen Kammerphilharmonie.
    Zudem ist Bodo Friedrich Gründungsmitglied des Freiburger Ensembles SurPlus, einem Ensemble für zeitgenössische Musik, mit dem er auch viele Solowerke auf CD eingespielt hat (u.a. Werke von Ferneyhough, Mahnkopf, Szeghy). Er lebt in Freiburg im Breisgau und spielt eine Viola des Wiener Geigenbauers Andreas Nicolaus Partl aus dem Jahr 1709.

    Welches war Dein Lieblingskonzert mit dem Kammerorchester Basel und warum?
    Mein Lieblingskonzert waren zwei Konzerte im Teatro Colon in Buenos Aires. Dieses ehrwürdige und opulente Opernhaus mit seinen 2500 Zuschauern war beide Male fast ausverkauft, aber man hörte fast nichts auf der Bühne von den Zuhörern, alle waren still und lauschten gebannt unserem Spiel (und dem von Sol Gabetta natürlich). Viele waren wirklich stundenlang angereist, um eines dieser Konzerte zu hören – wirklich unvergesslich!

    Was macht ein Konzert perfekt?
    Wenn alle an einem Strang ziehen, d.h. es passiert manchmal, dass sich die Energien auf der Bühne so bündeln, dass wirklich etwas Grossartiges und Bewegendes entsteht. Dann habe ich wirklich das Gefühl wir sind EIN Orchester, bzw. ein Organismus, der sich gemeinsam bewegt und agiert.

    Erzähle etwas über Dein Instrument.
    Meine Viola ist 1706 in Wien gebaut worden, von einem Geigenbauer (Andreas Nikolas Partl), der sehr schwankend in der Qualität seiner Instrumente gewesen sein soll. Bei meinem Instrument scheint er beglückt gewesen zu sein, jedenfalls hat früher der Solobratschist der Tschechischen Philharmonie dieses Instrument gespielt. Es ist auf abenteuerliche Weise in den Zeiten des Kalten Krieges nach Trier (meine Heimatstadt) geschmuggelt worden. Mein Lehrer hat dann dieses Instrument über Jahre gespielt, und ich bat ihn, mir Bescheid zu geben, falls er sich mal von diesem Instrument trennen würde. Und während meines Studiums hat er dann wirklich angerufen, ich bin sofort zu ihm gefahren und habe ihm die Bratsche abgekauft. Und jetzt kommt er immer nach Luxembourg wenn wir dort auftreten und ist stolz darauf, dass ich in so einem tollen Orchester «sein» Instrument spiele.

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  • Anne-Françoise Guezingar

    Anne-Françoise Guezingar, Viola

  • Stefano Mariani

    Stefano Mariani, Viola

  • Carlos Vallés Garcia

    Carlos Vallés Garcia, Viola

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