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Auf Leben und Tod

19.09.2025 | 19:30 Uhr
Basel, Stadtcasino

Portrait von Michael Nagy

Programm

Konzerteinführung im Hans Huber-Saal
18.00 Uhr: Vortrag zum «50. Todestag von Schostakowitsch».
Mit: Boris Belge

18.30 Uhr: Podiumsgespräch «Russische und sowjetische Musik – Ein Spannungsfeld für Kulturschaffende»
Mit: Boris Belge, Heinz Holliger, Karen Kopp, Elisabeth v. Kalnein (Moderation)

Konzert: 19.30 Uhr bis ca. 20.50 Uhr ohne Pause


Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Grosse Fuge für Streicher in B-Dur, op. 133, in der Fassung von Matthias Arter

Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975)
Sinfonie Nr. 14 in g-Moll für Sopran, Bass und Kammerorchester

Konzertdetails

Reflexionen über das Ende: schroffe Klippen und eine Versöhnung am Schluss. Und düstere Abgründe, die doch voller Leben und Energie sind.

Ein klassisches Werk kann einmal zeitlos werden, ein Spätwerk ist das oft schon von Anfang an, weil es schon bei der Entstehung aus dem gewohnten Rahmen herausfällt. Beethovens Grosse Fuge für Streichquartett ist ein solches Stück. Es wandert durch alle Himmel und Höllen, alle Höhen und Tiefen, bevor es sich am Ende in pure Heiterkeit auflöst, und der stocktaube Beethoven stösst mit der wilden musikalischen Reise seine Zeitgenossen vor den Kopf. Erst Jahrzehnte später entfaltet die Fuge eine Faszination, die bis heute anhält. Bei Matthias Arter etwa, der die Besetzung um einige Bläserstimmen erweitert und tief in das Werk hinein hört, was es uns heute zu sagen hat.

Elf Gedichte. Sie alle kreisen um das Thema Tod. In seiner vorletzten Sinfonie vertont sie der zunehmend kranke und schwache Schostakowitsch in elf Sätzen. Der Tod ist überall präsent in diesem Werk, einem seiner düstersten, schwärzesten, abgründigsten: mal grell, mal fratzenhaft, mal nachdenklich, traurig oder verzweifelt.

Das Konzert wird von SRF2 aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt.

Leitung

  • Heinz Holliger

    Heinz Holliger, Leitung

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    Heinz Holliger

    Heinz Holliger gehört zu den vielseitigsten und aussergewöhnlichsten Musi­ker­­persön­lich­keiten unserer Zeit. Geboren in Langenthal, studierte er in Bern, Paris und Basel Oboe (bei Emile Cassagnaud und Pierre Pierlot), Klavier (bei Sava Savoff und Yvonne Lefébure) und Komposition (bei Sándor Veress und Pierre Boulez). Nach ersten Preisen bei den internationalen Wettbewerben von Genf und München beginnt für ihn eine unvergleichliche Karriere als Oboist. Einige der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart widmen ihm ihre Wer­­ke. Aber auch die Wiederentdeckung vergessener Werke, etwa von Jan Dismas Zelenka oder August Lebrun, zählen zu seinen herausragenden Leistungen. 

    Als Dirigent arbeitet Heinz Holliger seit vielen Jahren mit weltweit führenden Orchestern und Ensembles. Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und Prei­­se (Ernst-von-Siemens-Musik­preis, Zürcher Festspielpreis, Rheingau-Musik­­preis, Robert Schumann-Preis, u.a.) sowie Schall­plat­ten­aus­zeichnungen (Diapason d’Or, Midem Classical Award, Edison-Award, Grand Prix Mondial du Disque, mehrere Deutsche Schall­platten­preise). 2015 wurde dem Künstler der Grand Prix Suisse de Musique verliehen. 2016 wurde er zum Ehren­mit­glied der American Academy of Arts and Sciences ernannt. 2017 erhielt er den Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau und 2022 den Schumann-Preis der deutschen Akademie der Wissenschaften und der Literatur.

    Heinz Holliger ist einer der gefragtesten Komponisten unserer Zeit. Zu seinen Werken zählen die Oper «Schneewittchen», der «Scardanelli-Zyklus», das Violin­kon­zert, «COncErto» für Orchester, «Dämmerlicht» für Sopran und Orchester, «Romancendres» für Cello und Klavier, «Increschantüm» für Sopran und Streichquartett, «Reliquien» nach Worten von Franz Schubert für Sopran, Klarinette und Klavier sowie zahlreiche weitere Werke für Vokal- und Instrumental­ensembles, Kammer- und Solobe­setzungen. 2018 wurde an der Zürcher Oper seine zweite Oper «Lunea» uraufgeführt.

    Bei Sony ist die Elegie von Schoeck mit Christian Gerhaher und dem Kammerorchester Basel erschienen. Die WERGO-Box «Bernd Alois Zimmermann – Recomposed» erhielt 2023 den Preis der deutschen Schallplatten­kritik, sowie mit dem Diapason d'Or und dem Choc des Magazins Classica zwei der bedeutendsten unabhängigen Schallplattenpreise Frankreichs für klassische Musik.

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Orchester

  • Kammerorchester Basel

    Kammerorchester Basel

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    Kammerorchester Basel

    Spiellust und musikalischer Entdeckergeist zeichnen das Kammerorchester Basel seit seiner Gründung 1984 aus. Mit grosser Energie und stilistischer Offenheit widmen sich die
    Musiker:innen einem breiten Repertoire – von Alter Musik auf historischen Instrumenten über Wiener Klassik bis hin zu zeitgenössischen Werken. Dabei entsteht ein lebendiger,
    unverwechselbarer Klang, getragen von der Begeisterung für gemeinsames Musizieren auf höchstem Niveau.

    In Basel fest verankert mit Abonnementreihen im Stadtcasino und dem eigenen Proben- und Aufführungsort Don Bosco, geniesst das Ensemble eine hohe internationale Reputation.
    Über 100 Konzerte pro Saison insgesamt führen das Orchester regelmässig auf grosse europäische Bühnen und zu renommierten Festivals.

    Ausgezeichnet mit dem Schweizer Musikpreis 2019, begeistert das Kammerorchester Basel mit künstlerischer Exzellenz und Ausdauer. Projekte wie Haydn2032, die Aufnahme und Aufführung aller Sinfonien von Joseph Haydn bis 2032, unter der Leitung von Giovanni Antonini oder die Einspielung der späten Haydn-Messen unter der Leitung von René Jacobs zeigen die tiefe Lust an langfristiger, kreativer Auseinandersetzung.

    Immer wieder entstehen inspirierende Partnerschaften mit Künstler:innen wie Sol Gabetta, Christian Gerhaher, Alexandra Dovgan und Vilde Frang und dem Collegium Vocale Gent.
    Die künstlerische Leitung liegt bei den Konzertmeister:innen sowie Dirigent:innen wie René Jacobs, Heinz Holliger, Delyana Lazarova oder Pierre Bleuse.

    Eine preisgekrönte Diskografie und vielfältige Vermittlungsformate runden das lebendige Wirken des Orchesters ab. Seit 2019 ist die Clariant Foundation Presenting Sponsor des
    Kammerorchester Basel.

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Solist:innen

  • Evelina Dobračeva

    Evelina Dobračeva, Sopran

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    Evelina Dobračeva

    Die Sopranistin Evelina Dobračeva begann ihre musikalische Laufbahn mit dem Studium von Akkordeon, Dirigieren und Pädagogik, bevor sie nach Deutschland zog, wo sie unter der Leitung von Professor Norma Sharp, Snezana Brzakovic und Professor Julia Varady an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin zu singen begann. Sie erhielt die höchsten Stipendien der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2004 sowie 2006 und war Preisträgerin am Mozartfest-Wettbewerb für Gesang 2006 in Würzburg. 

    Zu ihren Opernrollen gehören Micaëla in Carmen, Donna Anna in Don Giovanni und Violetta in La traviata mit der Oper Köln und der Deutschen Staatsoper auf Tour in Japan, Desdemona in Otello mit dem Centro Cultural de Belém, Fiordiligi in Così fan tutte am Verbier Festival und an der Opéra de Toulon, Emma Khovanshina mit der Bayerischen Staatsoper, Tatiana in Eugene Onegin am Theater St Gallen, Lisa in Queen of Spades am Bolshoi Theatre, Wozzeck mit dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, Tosca an der Cincinnati Opera sowie der Tulsa Opera und Semyon Kotko am Concertgebouw Amsterdam.

    Zu Evelinas Konzertauftritten zählen Aufführungen von Mahlers 8. Sinfonie und Brittens War Requiem mit dem Atlanta Symphony Orchestra, Schostakowitschs Sinfonie Nr. 14 mit dem City of London Sinfonia, Verdis Requiem mit der Deutschen Oper Berlin und der Tschechischen Philharmonie unter der Leitung von Fabio Luisi, Brittens War Requiem mit der BBC Philharmonic, Ein Deutsches Requiem mit dem Odense Symfonieorchester, Strauss Vier letzte Lieder mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Galakonzerte mit der Deutschen Radio Philharmonie, Missa Solemnis mit der Capella Cracoviensis, Stravinskys Four Russian Songs an der De Doelen Hall mit dem Storioni Trio und ihr Wigmore Hall Debüt, mit einem Programm aus Rachmaninow-Liedern, begleitet von Iain Burnside.

    Als etablierte Aufnahmekünstlerin ist Evelina in Dargomizhskys Rusalka zu hören, aufgenommen mit dem WDR-Sinfonieorchester und Michail Jurowski, sowie in Brittens War Requiem, aufgenommen mit dem Netherlands Radio Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Jaap van Zweden. Kürzlich war Evelina bei der Weltpremiere von Rubensteins Moses unter Maestro Michail Jurowski zu hören.

    Zu ihren jüngsten Höhepunkten zählt eine grossartige Darstellung der Olga in Rimsky-Korsakovs Das Mädchen von Pskow an der Grange Park Opera, ein Auftritt als Sopran-Solistin in Verdis Requiem mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra und eine konzertante Aufführung von der Götterdämmerung, welche der Abschluss von Vladimir Jurowskis gefeierter Aufführungsserie von Wagners Ring-Zyklus mit dem London Philharmonic Orchestra war. Evelina sang zudem kürzlich Strauss' Vier letzte Lieder mit dem Orquesta Sinfónica de Tenerife und trat als Solistin in Janáčeks Glagolitischer Messe mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra auf.

    In der kommenden Saison freut sich Evelina darauf, die Rolle der Amelia in Verdis Un Ballo in Maschera an der Nationaloper Moldawiens und eine konzertante Aufführung von Schostakowitschs 14. Sinfonie mit dem Kammerorchester Basel unter der Leitung von Heinz Hollinger zu singen.

    Agenturbiografie Askonas Holt

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  • Michael Nagy

    Michael Nagy, Bariton

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    Michael Nagy

    Der in Stuttgart geborene Bariton mit ungarischen Wurzeln begann seine musikalische Laufbahn bei den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und studierte Gesang, Liedgestaltung und Dirigieren bei Rudolf Piernay, Irwin Gage und Klaus Arp in Mannheim und Saarbrücken.
    Auf den großen Bühnen der Welt entwickelt sich der Künstler kontinuierlich weiter: von Wolfram in Tannhäuser (Bayreuther Festspiele) über Stolzius in Zimmermanns Die Soldaten und Amfortas in Parsifal (unter K. Petrenko) an der Bayerischen Staatsoper, Kurwenal (Tristan und Isolde) in Baden-Baden und Berlin unter Sir Simon Rattle, Dallapiccolas Il Prigioniero in Kopenhagen unter Gianandrae Noseda (erschien 2020 beim Label Chandos auf CD), der Uraufführung von Scartazzinis Oper Edward II in Berlin, als Don Alfonso in Cosi fan tutte bei den Salzburger Festspielen, als Beckmesser in einer Neuproduktion von Wagners Meistersinger an der Oper Frankfurt (Johannes Erath, Regie, Sebastian Weigle, Musikalische Leitung), als Amfortas (Parsifal) unter Philip Jordan und als Alberich in Wagners Der Ring des Nibelungen unter Franz Welser-Möst an der Wiener Staatsoper, sowie als Graf (Le Nozze di Figaro) in Toulouse.
    In der Saison 2024/2025 wird er an die Bayerische Staatsoper als Nekrotzar in Ligetis Le Grand Macabre unter Kent Nagano zurückkehren. Rollendebuts gibt er als Giovanni Morone in Pfitzners Palestrina an der Wiener Staatsoper unter Christian Thielemann und als Šiškov in Janáčeks Totenhaus an der Oper Frankfurt unter Robert Jindra. Darüber hinaus wird er als Amfortas in Parsifal bei den Tiroler Festspielen Erl unter Asher Fisch und bei den Bayreuther Festspielen als Sixtus Beckmesser in einer Neuproduktion (Regie: Matthias Davids) von Die Meistersinger von Nürnberg unter Daniele Gatti zu hören sein.
    Auch im Konzert- und Oratorienfach ist Michael Nagy weltweit gefragt. Engagements führten ihn zu den international renommiertesten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouworkest, BR Symphonieorchester, Chicago Symphony Orchestra, NHK Symphony Orchestra Tokyo, Orchestre de Paris, Gewandhausorchester Leipzig, Konzerthausorchester Berlin, New Japan Philharmonic Orchestra, Sydney Symphony Orchestra und zu diversen Festivals, u.a. in Schleswig-Holstein und im Rheingau, zu den Salzburger Festspielen, zum Tanglewood Festival (USA), zu den Bayreuther Festspielen und nach Grafenegg.
    Die Konzertsaison 2024/25 bietet wieder ein breites Repertoire mit Aufführungen u.a. von Arnold Schönbergs Gurre-Liedern anlässlich des 150. Geburtstag des Komponisten unter Alan Gilbert sowie Schönbergs Jakobsleiter unter Ingo Metzmacher in der Elbphilharmonie. Die Schöpfung singt er mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra unter Thomas Hengelbrock, Brahms‘ Requiem in Utrecht und Amsterdam unter Karina Canellakis, Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen in Warschau unter Jacek Kaspszyk sowie die 8. Symphonie von Mahler mit dem Boston Symphony Orchestra unter Andris Nelsons und im Concertgebouw in Amsterdam unter Klaus Mäkelä.

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Eindrücke

Hör-Impuls
Dmitri Schostakowitsch: 6. Satz aus der 14. Sinfonie.
Dieser Satz scheint auf den ersten Blick nicht so düster zu sein, denn es erönt ein spöttisches Lachen. Aber auch hier wird über Vergänglichkeit und Liebesverlust berichtet, worüber der beschwingte Dialog zwischen Sopran und Xylophon nur kurz hinwegtäuscht.

Partner:innen

In Kooperation mit MACHT MUSIK

Mit freundlicher Unterstützung des 

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