Grauer Hintergrund mit Verlauf

ADDIOAMORE!

25.11.2019 | 19:30 Uhr
Basel, Peterskirche

Programm

19.00 Uhr: Konzerteinführung mit Musikwissenschaftler Sigfried Schibli

Carlo Francesco Pollarolo (1653–1723)
Sinfonia zur Oper Ariodante (Venedig 1716)

Nicola Antonio Porpora (1686–1768)
Vanne si, che allor quest´alma Duett aus der Oper Meride e Selinunte (Venedig 1726)
La gioia ch´io sento Duett aus der Oper Mitridate (Neapel 1736)

Johann Adolph Hasse (1699–1783)
Amo, bramo, e non dispero Arie aus der Oper Euristeo (Venedig 1732)
Se mai più sarò geloso Duett aus der Oper Cleofide (Dresden 1731)

Tomaso Albinoni (1671–1751)
Konzert für 2 Oboen in d-moll op.9 Nr. 2
Vado a pugnar o bella Duett aus der Oper Ereclea (Genua 1705)

Leonardo Leo (1694–1744)
Rendi la cara sposa Duett aus der Oper Rinaldo (Neapel 1718)

Georg Friedrich Händel (1685–1759)
Ch´io parta Arie des Arsace aus der Oper Partenope HWV 27 (London 1730)
Venti, turbini, prestate aus der Oper Rinaldo HWV 7a (London 1711)
Ouvertüre zur Oper Tamerlano HWV 18 (London 1724)
Io t´abbraccio Duett aus der Oper Rodelinda HWV 19 (London 1724)

Geminiani Giacomelli (1692–1740)
Placide a miglior vita Duett aus der Oper Gianguir (Venedig 1729)

Giovanni Porta (1677–1755)
Affanni del pensier aus der Oper Farnace (Bologna 1731)

Giovanni Bononcini (1670-1747
)
Mai non potrei goder Duett aus der Oper Astarto (London 1720)

Konzertdetails

Ein kenntnisreicher Opernfreund hat einmal nachgezählt, wie oft in den Opern von Giuseppe Verdi «Addio» gesungen wird. Erstaunlich häufig! Doch das Abschiednehmen war schon lange vor Verdi ein beliebtes Opernmotiv. In fast jeder Barockoper gibt es mindestens eine Abschiedsszene.

Manchmal geht es ums Sterben, häufiger steht die Trennung miteinander verbundener Menschen im Zentrum. Bald sind es Freunde, die sich «Farewell» sagen, bald Feinde. Häufig sind das Duette mit Sopran und Altstimme. So schrieben die deutschen Komponisten Johann Adolph Hasse und Georg Friedrich Händel Abschiedsduette, ebenso wie die Italiener Nicola Antonio Porpora und Leonardo Leo.

Der Trennungsschmerz und die Ungewissheit, ob man sich jemals wiedersieht, sind so starke Affekte, dass sie der auf starken Affekten aufgebauten Barockoper ideal entsprechen. 

An die Stelle der im 18. Jahrhundert beliebten Kastratensänger sind heute Countertenöre und Altussänger getreten, deren Stimmen allein durch gezielte Schulung und ohne operative Eingriffe wie Frauenstimmen klingen. Faszinierende Wirkung ist ihnen gewiss.

Leitung

  • Julia Schröder

    Julia Schröder, Violine und Leitung

    Über Julia

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    Julia Schröder

    Julia Schröder wurde in einer bayrischen Musikerfamilie geboren. Ihre Studien nahm sie im Alter von 15 Jahren bei Adelina Oprean in Basel auf. Des Weiteren führten sie ihre Studien zu Raphael Oleg, Gerard Wyss, Walter Levin, Lukas Hagen und Chiara Banchini an die Schola Cantorum Basiliensis. Durch ihre intensive Beschäftigung mit Improvisationen im Tango, der Folklore und in der Barockmusik entwickelte sie ihren eigenen Stil. Mit dem Kammerorchester Basel, dessen leitende Konzertmeisterin sie seit 2005 ist verbindet sie eine lange und intensive Zusammenarbeit. Sie führte das Ensemble auf vielen Tourneen mit grossem Erfolg durch Säle in ganz Europa. Neben Sol Gabetta, Cecilia Bartoli, Patricia Kopatschinskaia, Renaud Capucon und Sandrine Piau stand sie als Solistin auf der Bühne.
    Mit den Sängern Nuria Rial, Valer Sabadus und Andreas Scholl verbindet sie eine langjährige und enge Zusammenarbeit, die sich in Julia Schröders Diskographie bei Sony BMG wiederfinden lässt. Ihre Einspielung der Händel Violinsonaten, die Violinkonzerte der Bologneser Schule von 1700 und Misterio, einem CD Projekt mit der Lauttencompagney Berlin sind in allen Fachzeitschriften mit hervorragenden Kritiken besprochen worden. Durch ihre Vielseitigkeit und ihre begeisternde, mitreissende Art zu Spielen wurde sie von vielen hochkarätigen Ensembles zur Zusammenarbeit eingeladen: Il Giardino Armonico, Freiburger Barock Orchester, Lauttencompagney Berlin, Beethoven Orchester Bonn, Barcelona Sinfony Orchestra, Sinfonieorchester Frankfurt a. M., u.a. Seit 2010 ist Julia Schröder Professorin für Violine in Freiburg i. Br. Sie lebt mit ihrer 5-köpfigen Familie bei Basel in der Schweiz.

    Welches war Dein Lieblingskonzert mit dem Kammerorchester Basel und warum?
    Fast alle Konzerte kann ich zu meinen Lieblingskonzerten zählen. Aber eines sticht doch heraus: in Valencia mit Cecilia Bartoli. Wir hatten unglaublichen Erfolg, das Publikum hat getobt. Danach gingen wir aus dem Künstlerausgang, wo eine Masse von Menschen auf Cecilia warteten, aber plötzlich waren wir die Stars, wurden von den kreischenden, begeisterten Leuten, viele Frauen, umringt, gefeiert, und durften Autogramme geben. Tolles Gefühl. Danke Spanien!

    Wie lernst Du ein neues Stück?
    Wenn ich ein neues Stück lerne, höre ich bewusst keine Aufnahme, schon gar keine auf YouTube an. Ich nähere mich dem Werk indem ich alle Angaben so genau wie möglich umsetze mit all meiner Erfahrung und meinem stilistischen Wissen, danach erst lasse ich meine emotionale Interpretation dazu und dann – wenn es für mich lebendig geworden ist, aber nur vielleicht – höre ich’s mir mal an.

    Wenn Du nur eine CD für den Rest Deines Lebens hören könntest, welche wäre das?
    Bis an mein Lebensende könnte ich ohne Probleme von Il Giardino Armonico Viaggio musicale hören! Faszinierend, wie verschiedene barocke Stile, Werke, Improvisationen ineinanderfliessen. Tolle Musiker. Gänsehaut. Immer noch, nach fast 20 Jahren!

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Solistinnen und Solisten

  • Olena Tokar

    Olena Tokar, Sopran

  • Terry Wey, Countertenor

Partner

Konzept, Musikwissenschaftliche Betreuung und Edition: Giovanni Andrea Sechi

Eindrücke

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